09.02.2023
Nach großem Erdbeben im Südosten der Türkei und Teilen Syriens wird erneut Frage nach erdbebensicheren Bauten laut
VDI-Experte Dr.-Ing. Franz-Hermann Schlüter bemängelt Komplexität der europäischen Normungsarbeit im Hinblick auf erdbebensicheres Bauen

09.02.2023
DB und PKP bauen Bahnverbindungen aus und helfen ukrainischer Eisenbahn
Deutsch-Polnischer Bahngipfel in Potsdam mit Verabredungen für mehr internationale Reiseangebote • DB-Chef Richard Lutz zur Ukraine-Hilfe: Mit helpukraine-Tickets rund 500.000 Menschen per Zug in Sicherheit gebracht

![]() | ![]() |
09.02.2023
Schweres Erdbeben der Stärke 7,7 in Region Gaziantep im Südosten der Türkei

Schweres Erdbeben der Stärke 7,7 in der Region Gaziantep im Südosten der Türkei – Erdbebenkarte mit den Markern der Erdbeben (Karte aus Earthquake Explorer des GFZ generiert) (Credits: GfZ)
Am 6. Februar um 01:17:34 UTC ereignete sich im Südosten der Türkei ein starkes Erdbeben der Stärke 7,7, gefolgt von mehreren Nachbeben, darunter ein starkes Beben der Stärke 6,2 nur 10 Minuten später. Die Beben ereigneten sich in der Region Gaziantep mit einer Bevölkerung von mehr als 2 Millionen Einwohnern.
Die Türkei wird von zwei großen aktiven seismischen Zonen durchzogen. Die Beben ereigneten sich entlang der ostanatolischen Verwerfungszone (EAFZ - East Anatolian Fault Zone). Hier treffen die anatolische und die arabische Platte aufeinander und bewegen sich mit einer Geschwindigkeit von etwa 1,4 cm/Jahr seitlich (links-lateral) aneinander vorbei (Bulut et al, 2012). Durch diese Reibung kommt es in unregelmäßigen Abständen zu zum Teil starken Erdbeben.
In den letzten 100 Jahren war die seismische Aktivität entlang der EAFZ ungewöhnlich ruhig (im Gegensatz zur Nordanatolischen Verwerfungszone -NAFZ). Die gesamte Zone hat also über diesen langen Zeitraum Spannungen aufgebaut, und es war nur eine Frage der Zeit bis es zu einem Erdbeben wie dem von heute Morgen kommen würde. Der südwestliche Teil der EAFZ wurde auf einer Länge von 180 km und von der Oberfläche bis zu einer Tiefe von etwa 20 km aktiviert (über die gesamte seismogene/brüchige Kruste). Es ist in der Tat wahrscheinlich, dass die verbleibenden Gebiete der EAFZ durch die akkumulierte Energie weiterhin kritisch belastet werden oder sogar durch die Beben von heute Morgen in ihrer seismischen Aktivität vorverlagert wurden.
Das Gebiet, das von den Beben betroffen war, bildet einen so genannten Dreifachknotenpunkt dreier tektonischer Plattengrenzen zwischen der EAFZ, der Dead Sea Transform Fault (DST, ebenfalls eine kontinentale Plattenrandverwerfung, die sich bis zum Golf von Akaba erstreckt, und dem Zypernbogen, einer Subduktionszone, die dem hellenischen Bogen ähnlich ist.
Aufgrund der großen Entfernung ist es unwahrscheinlich, dass dieses Erdbeben die Region Istanbul beeinflusst oder zu starken Erdbeben führt (nur 2 oder 3 kleine Ereignisse wurden offenbar dynamisch ausgelöst, statische Triggering (Coulomb-Spannungen): Details müssen noch berechnet werden).
Fakten:
- Dem Beben ging kein Vorbeben mit M > 4 voraus.
- Die nächstgelegene Station von GEOFON befindet sich in Zypern: 400 km entfernt.
- Ein Frühwarnsystem ist nur für die Marmara-Region implementiert. Derzeit ist es nur darauf ausgerichtet, Strom und Gas abzuschalten.
- Epizentrum: 37.23° N 37.05° E, Tiefe 10km
Größte bekannte Erdbeben entlang der ostanatolischen Verwerfungszone
Die größten bekannten Erdbeben entlang der EAFZ ereigneten sich am 29. November 1114 (M > 7,8), am 28. März 1513 (M > 7,4) bzw. am 2. März 1893 (M > 7,1) [Ambraseys und Jackson, 1998]. Diesen großen, verheerenden historischen Erdbeben steht nur ein einziges großes Erdbeben während des letzten Jahrhunderts gegenüber (am 4. Dezember 1905; M = 6,8) [Nalbant et al., 2002]. Çetin et al. [2003] interpretierten die offensichtliche seismische Ruhe entlang der gesamten EAFZ als Hinweis darauf, dass die Verwerfung derzeit blockiert ist.
Weitere aktuelle Erdbebeninformationen:
Der Earthquake Explorer ist eine am GFZ entwickelte Anwendung und dient der schnellen und weltweiten Bereitstellung von Informationen zu Erdbeben - sowohl zu aktuellen Erdbebenereginissen wie auch zu länger zurückliegenden Beben (bis August 2007).
Quelle: GfZ
Zum EARTHQUAKE EXPLORER







08.02.2023
Marktabfrage: Femern A-S prüft Verfügbarkeit von Steinen für Riffe auf der Sagas-Bank
Femern A/S wird 42,5 Hektar neue Riffstrukturen auf der Sagas-Bank, südöstlich von Fehmarn, anlegen. Für diese Ausgleichsmaßnahmen werden rund 150.000 Tonnen Steine benötigt, die sehr spezifische Kriterien erfüllen müssen. Um sicherzustellen, dass die für 2024 geplante Ausschreibung erfolgreich sein wird, führt die dänische Projektgesellschaft nun eine Marktabfrage durch.

07.02.2023
Dänemark: C02-Lagerung in der Nordsee genehmigt
Die CCS-Technologie in Dänemark macht entscheidende Fortschritte. Erstmals sind drei Unternehmen Zulassungen erteilt worden, C02 in größerem Stil unter dem dänischen Teil der Nordsee einzulagern. Die Arbeiten sollen sofort beginnen.

05.11.2023
Nachhaltigkeit als Kriterium bei Vergabe von Verkehrsinfrastrukturmaßnahmen
Die Berücksichtigung der Nachhaltigkeit bei der Vergabe von Baumaßnahmen zur Verkehrsinfrastruktur ist wesentlich zum Erreichen der Klimaschutzziele, aber eine große Herausforderung...
05.11.2023
Flexible Sicherungsbauwerke gegen Steinschlag, Murgänge, Lawinen und Böschungsinstabilität – Restnutzungsdauer und Life Cycle
Flexible Sicherungssysteme haben sich seit Jahrzehnten zum Schutz gegen Steinschlag, Murgänge, Lawinen und Böschungsinstabilität bewährt. Die verfügbare Restnutzungsdauer so...
24.09.2023
Deutscher Geotechnik-Konvent – kontinuierlich kreativ
Der deutsche Geotechnik-Konvent hat mit kontinuierlicher Kreativität seinen Platz in der geotechnischen Weiterbildungsszene gefunden. Veranstaltet vom bauausführenden Spezialtiefbauunterne...
09.01.2024 - 11.01.2024
Infratech 2024 Fachmesse für Straßen- und Tiefbau
11.01.2024 - 12.01.2024
54. Internationales Wasserbau-Symposium Aachen IWASA 2024
17.01.2024 - 18.01.2024
IAB-TAGE »ROHRBAU« 2024
23.01.2024 - 17:00
Internationaler Workshop über Frozen Soil Engineering

White Paper: Fachkräfte gewinnen, entwickeln und binden
25. September 2023 (599 Klicks)
Fachkräftemangel im MINT-Bereich ist angesichts des Demografiewandels, aber auch der großen gesellschaftlichen Herausforderungen durch den Klimawandel ein Thema für die meisten Unternehmen in den Branchen Geotechnik, Tunnelbau und Bergbau/Rohstoffe. Was müssen Führungskräfte unternehmen, um Fachkräfte zu gewinnen und zu binden, eine faire Zusammenarbeit im Team zu stärken und die Zukunft zu gestalten?


RAG-Technikchronik - Buch 3: Technikentwicklung in der Vorleistung
27. September 2018 (13167 Klicks)
Das Buch 3 der Reihe „Dokumentation der technischen Entwicklung bei der RAG“ stellt die Evolution der Vorleistung in den vergangenen 50 Jahren dar. Da sie den Zugang zur Lagerstätte schafft, ist sie die Grundvoraussetzung zur Gewinnung des Rohstoffs Kohle und bildet die Grundlage für den langfristig sicheren und leistungsfähigen Betrieb eines Bergwerks.
